Friday 5 September 2008

Use of online European Language Portfolio by Anne-Marie Barrault-Méthy

Peppi hat mich ermuntert, Beiträge in Deutsch zu schreiben - und warum auch nicht?
Ich möchte kurz berichten über eine Präsentation über den Einsatz von eELP, einer Online-Version des ELP. Marie-Anne präsentierte die Ergebnisse einer Studie mit über 4100 Lernern (in Frankreich), die mit dem eELP gearbeitet haben. Die Ergebnisse der Studie waren sehr deprimierend: So waren 4/5 der Portfolios inaktiv zum Zeitpunkt der Studie, d.h. sie wurden seit mehr als 5 Monaten nicht mehr aktualisiert. Nur 3% der Sprachlernbiographien (einem der 3 Elemente jedes ELP) waren komplett bearbeitet. Insgesamt waren die meisten der Portfolios weniger als 1 Jahr aktiv - 80% wurden nach einem Jahr nicht mehr aktualisiert. Es gab überhaupt keine Hinweise dafür, dass die Lerner das eELP in der intendierten Weise nutzten, nämlich für die Planung des eigenen Lernens, für eigene Zielsetzungen etc.
In der Diskussion wurde intensiv über mögliche Ursachen für diese negativen Ergebnisse debattiert. Marie-Anne nannte selbst in ihrer Präsentation bereits einige, z.B. technische Mängel beim eELP (eine ohne Fördermittel entwickelte Applikation!).
Von mehreren Sprechern wurde konstatiert, dass die Arbeit mit dem Sprachenportfolio ein gewisses Sprachbewusstsein und Lernerautonomie erfordert (und auch befördert) - und wenn diese Voraussetzungen bei den Lernern nicht erfüllt sind, und sie im Unterricht auch nicht herangebildet werden (da dafür kein Platz im straff organisierten Curriculum ist, da die Lehrenden selbst nicht sehr motiviert für die Arbeit mit dem ESP sind etc.), es kein Wunder ist, dass die Lerner nichts mit dem eELP anfangen können.

Ich sehe ein wenig die Gefahr, dass diese Studie den Trend zu bestätigen scheint, dass das Europäische Spracenportfolio wieder eines dieser europäischen Projekte ist, die von oben nach unten initiiert, aber nicht sehr willkommen und auch nicht sehr nützlich für die Zielgruppe sind bzw. nur einer kleinen Minderheit nützen, aber für die Masse der Sprachenlerner nicht viel bringt. Insgesamt halte ich die Ergebnisse dieser Studie für nicht sehr überraschend - wenn man sich die Bedingungen des eELP Einsatzes ansieht. Ich selbst arbeite seit Jahren mit einem webbasierten ELP (LOLIPOP) und teile durchaus einige Zweifel an der Nützlickeit des ELP. Aus Erfahrung weiß ich, dass es einer sorgfältigen Planung durch den Lehrenden erfordert und das Zeit dafür im Unterricht genommen werden muss. Man kann nicht einfach den Lernern, zumal Schülern!, das Portfolio in die Hand geben ohne Tutorials, Handreichungen etc. und erwarten, dass die Schüler wissen, was sie damit machen müssen und selbständig damit arbeiten. Man darf aber nicht das Kind mit dem Bade ausschütten und die ganze Idee des Sprachenportfolios durch solche Studien diskreditieren (das ist keine Kritik an der Studie, sondern an den unzureichenden Bedingungen des Portfolioeinsatzes).
Ich hoffe, dass solche Studien nicht die KollegInnen davon abhalten, sich mit dem ELP zu beschäftigen und damit mit ihren Lernern zu arbeiten.
Sehen Sie sich doch mal das LOLIPOP-Portfolio an unter http://lolipop-portfolio.eu/

1 comment:

Leena Kuure said...

Hi there! Great you wrote in German - I was really happy to see that I actually understood your message. The 3 years of German at school 1967-1970 (3 hrs per week) have apparently given a good basis even if I haven't really had a chance of using the language much.

So, this is something that I could discuss in my own language portfolio. Well, I don't have one at the moment, but I have worked with portfolios of different kinds for a long time. Professional porfolios, course portfolios, etc. And, I must say that I share your concern about the problems connected with portfolio work.

I do think portfolios are excellent in making one's strengths and developing areas visible, and therefore subject to change. Still, self-evaluation seems to be a most difficult job for our students, and anybody, to do. They really need a lot of support to see the value of it all.

Giving peer-feedback and receiving and handling feedback is another area, obviously related to self-evaluation, that people are not used to even if Finnish schools have created practices for this for years starting from the kindergarten.

Long term work is another feature of portfolio work that is difficult to handle. The mainstream learning culture highlights efficiency, intensive working periods and results. Portfolio work requires (language) learning as a lifetime project, and covers not only classroom learning but also learning in everyday environments outside school. I don't think it is easy for the teacher to establish this kind of long-term project when schools function on a lesson to lesson basis. Well, this is an interesting topic, but I'll stop here.

Leena Kuure